Es war ein fantastisches Ereignis in Island – eine Nacht, die wir nie vergessen werden. Über uns erstreckte sich ein 360-Grad-Polarlichtspektakel, das den gesamten Himmel erleuchtete. So weit das Auge reichte, tanzten grüne, rote und violette Schleier über den Horizont. Wir konnten uns kaum sattsehen und waren überwältigt von der Magie dieses Naturphänomens. Noch heute kann ich es kaum fassen, wie spektakulär diese Nacht gewesen ist. Ein unvergessliches Erlebnis, das zeigt, warum das Fotografieren von Polarlichtern eine ganz besondere Faszination ausübt.
Polarlichter, auch bekannt als Aurora Borealis, gehören zu den beeindruckendsten Naturphänomenen auf unserem Planeten. Dieses faszinierende Schauspiel lockt Fotograf:innen aus der ganzen Welt an. Aber wie fotografiert man Polarlichter richtig? Keine Sorge, hier bekommst du alle Tipps und Tricks, gewürzt mit etwas Humor, damit das Lesen genauso Spaß macht wie das Fotografieren.
Der Sonnenwind ist ein kontinuierlicher Strom geladener Teilchen (Elektronen und Protonen), der von der Sonne in den Weltraum geschleudert wird. Diese Teilchen bewegen sich mit Geschwindigkeiten von 300 bis 800 km/s und transportieren Energie von der Sonne zur Erde.
Das Magnetfeld der Erde schützt uns vor diesem Teilchenstrom, indem es die geladenen Teilchen um den Planeten leitet. Ohne dieses Magnetfeld wäre die Erde den energiereichen Teilchen ausgesetzt, wie es beim Mars der Fall ist, der kaum eine Atmosphäre besitzt.
An den magnetischen Polen ist das Magnetfeld schwächer, wodurch es den Sonnenwind ermöglicht, in die obere Erdatmosphäre einzutreten. Dort kollidieren die Teilchen mit den Gasen in der Atmosphäre, hauptsächlich mit Sauerstoff- und Stickstoffmolekülen.
Diese Kollisionen versetzen die Moleküle in einen angeregten Zustand. Wenn sie in ihren Grundzustand zurückkehren, geben sie Licht ab – das Phänomen, das wir als Polarlichter sehen.
Ein besonders starkes Polarlicht kann auftreten, wenn es auf der Sonne einen sogenannten koronalen Massenauswurf (CME – Coronal Mass Ejection) gibt.
🔹 Was ist ein CME?
Bei einem CME schleudert die Sonne gewaltige Mengen Plasma (geladene Teilchen) ins All – oft verbunden mit Sonnenflecken oder Sonneneruptionen. Wenn dieser Plasmaausbruch die Erde trifft, können die Polarlichter besonders intensiv und weit nach Süden sichtbar sein.
🔹 Warum sind CMEs so wichtig für Polarlichter?
Die Farbe des Polarlichts hängt davon ab, mit welchem Gas die Sonnenwindteilchen kollidieren und in welcher Höhe diese Wechselwirkungen stattfinden.
✅ Grün (die häufigste Farbe):
✅ Rot (selten, aber spektakulär):
✅ Blau/Violett:
✅ Gelb und Pink:
Island: Ideal für Polarlichtjäger mit epischen Landschaften (September bis März).
Norwegen (Lofoten, Tromsø): Traumhafte Fjorde mit hoher Aurora-Wahrscheinlichkeit (November bis Februar).
Finnland & Schweden: Ideal für stille Nächte in verschneiten Wäldern.
Kanada & Alaska: Polarlichter plus Bären – das ultimative Abenteuer.
Herbst und Winter: September bis März sind die Nächte lang und dunkel genug.
Tipp: Der März ist besonders gut, da der Himmel oft klarer ist als im tiefen Winter.
KP 0-2: Schwache Aktivität, Sichtung nur in hohen Breitengraden.
KP 3-4: Gute Chancen in Island, Norwegen, Schweden und Finnland.
KP 5-6: Sichtbar bis nach Mitteleuropa (Norddeutschland, Polen).
KP 7-9: Jackpot! Polarlichter in Süddeutschland, Frankreich oder Österreich.
💡 Tipp: Nutze Aurora-Apps (siehe unten), um den KP-Wert live zu checken!
Sonnenstürme, auch Koronale Massenauswürfe (CME) genannt, sind gigantische Explosionen auf der Sonne. Große CMEs können Polarlichter weit südlich sichtbar machen!
💡 Tipp: Falls eine CME vorhergesagt wird, checke deine Kameraausrüstung – es könnte eine spektakuläre Nacht werden!
Sonnenwind-Geschwindigkeit: Über 500 km/s bedeutet erhöhte Polarlichtaktivität.
Bz-Wert: Ist dieser negativ (unter -5 nT), stehen die Chancen auf Polarlichter besonders gut.
Blende: F/4 reicht, F/2.8 ist ideal.
Belichtungszeit: 5 bis 15 Sekunden, je nach Intensität der Polarlichter.
ISO: 1600 bis 3200 – keine Angst vor Rauschen, das kannst du später reduzieren.
Manueller Fokus: Fokussiere auf die Sterne (Unendlich). Ein Testschuss hilft.
✅ Autofokus aus!
✅ Live-View nutzen und einen hellen Stern anpeilen.
✅ Digitale Lupe aktivieren, um den Stern zu vergrößern.
✅ Fokusring drehen, bis der Stern am kleinsten erscheint.
✅ Testaufnahme machen und ggf. nachjustieren.
💡 Profi-Tipp: Markiere dir den perfekten Punkt mit Klebeband für spätere Sessions!
My Aurora Forecast: Zeigt Aurora-Chancen an.
Aurora Alerts: Sendet Push-Nachrichten bei hoher Aurorawahrscheinlichkeit.
Clear Outside: Prüft die Wolkenbedeckung.
✅ Kleidung: Zieh dich warm an – mehrere Schichten!
✅ Taschenlampe mit Rotlicht: Hilft, die Kameraeinstellungen zu ändern, ohne die Nachtsicht zu ruinieren.
✅ Vordergrund nutzen: Berge, Bäume oder eine Hütte verleihen deinen Bildern mehr Tiefe.
❌ Problem: Polarlichter zu hell oder zu schwach ✔ Lösung: Belichtungszeit und ISO anpassen.
❌ Problem: Unscharfe Bilder ✔ Lösung: Fokus kontrollieren, Testaufnahmen machen.
✅ Lightroom oder Photoshop nutzen, um Helligkeit, Kontrast und Farben zu optimieren.
✅ Vorsicht mit der Sättigung! Zu viel und dein Bild sieht künstlich aus.
Polarlichter zu fotografieren ist ein Erlebnis, das dich so schnell nicht loslässt. Mit den richtigen Einstellungen, Hilfsmitteln und ein bisschen Geduld wirst du epische Fotos schießen. Und vergiss nicht, zwischendurch einfach mal das Spektakel ohne Kamera zu genießen – schließlich bist du Zeuge eines Naturwunders.
Also schnapp dir deine Kamera, pack dich warm ein und mach dich auf die Jagd nach dem magischen Himmelslicht. Viel Erfolg – und immer dran denken: Die beste Aufnahme ist oft die, bei der du auch ein bisschen Spaß hattest! 😃
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